Tag 15 & 16 – Pont d’Arc & Irgendwo bei Orange zwischen Weinfeldern und Vogelreservat

Unser zweiter Anlauf, die Pont d’Arc zu sehen verlief mithilfe unseres Buses wesentlich erfolgreicher. Ein kleiner, schöner Sandstrand am Fluss der Ardèche mit Blick auf die Pont d’Arc, die Sonne und unzählige Kanubegeisterte machten den Anblick perfekt. Neben dem malerischen Naturanblick gab es auch sonst so einiges zu beobachten. Schon bald waren wir anhand der kenternden Boote über unsere Entscheidung, nicht mit dem Kanu herzukommen, froh. Entlang der Route gab es noch viele bemerkenswerte Aussichtspunkte. Auch die kleinen französischen Dörfer hatten alle einen besonderen Charme – oder liegt es nur an unserer eigenen entspannten Atmosphäre?

Pont d’Arc

Ein Blick auf die Ardèche

Als krönender Abschluss des Tages sind wir an einem idyllischen, kostenlosen Stellplatz neben Weinfeldern und Vogel-Reservat angekommen.

Kartoffel-Lauchsuppe mit Ziegenkäse-Baguette und gratis dazu: Malerische Weinfelder

Den nächsten Morgen frühstückten wir bei geöffneter Heckklappe mit Blick auf die Weinfelder. Zwischen anderen Familien-Picknicks haben wir bei etwa 27 Grad den ganzen Tag draußen auf einer Decke lesend verbracht. Zwischendurch konnten wir uns zusätzlich an die Holzpicknicktische setzen, um zu essen und sind noch einmal die Runde um das Vogelreservatgelaufen.

 

Kilometerstand: 1630

Tag 13 & 14 – Lyon und das Tal der Ardèche

Morgens sind wir gegen 9 Uhr nach Lyon gefahren, wo wir mit Frühstücksbrötchen von der Boulangerie neben unserem Parkplatz einen wunderbaren Ausblick über die Stadt genießen konnten. An diesem Vormittag war noch nicht besonders viel los und außer uns besuchten nur ein paar Kunststudierende und wenige Menschen die Altstadt.

Ein Blick über Lyon
Ein Blick auf Lyons Altstadt

Von der Stadt aus sind wir dann weiter in Richtung des Flusses Ardêche und der gleichnamigen Region zu einem Campingplatz gefahren. Dort sind wir ein paar Bahnen im Pool (4**** Camping– in der Nebensaison mit 20 € nicht wirklich teuer) geschwommen, haben dann noch schön lange und warm geduscht und uns einen leckeren Salat mit Grillgemüse gemacht.

Am nächsten Vormittag sind wir dann weiter die Ardèche entlang bis zum Ort Vallon du Pont d’Arc gefahren, wo wir einen günstigen Stellplatz direkt neben einer Touristeninformation und mehreren Wandermöglichkeiten vorfinden sollten. Besonders viele Informationen haben wir leider nicht bekommen und sind dann einfach mal drauf los gewandert. Unser Ziel war es, der 3.5 stündigen Wanderroute zu folgen, auf der man die berühmte Pont d’Arc besuchen kann. Leider führte uns eines der Schilder mit der Aufschrift „Pont d’Arc“ zu einem Weg durch Thymian, Kakteen und Büsche, von denen wir auf abenteuerliche Weise irgendwie wieder auf einen richtigen Weg gefunden haben. Letztendlich ging es so weiter, dass wir verwirrende Schilder an Weggabelungen fanden, die sich gegenseitig immer wieder widersprachen. Die Pont d’Arc haben wir dann leider auch nicht gesehen und sind nach einer trotzdem sehr schönen Wanderung zu unserem Platz zurückgekehrt.

Kilometerstand: 1560

Tag 12 – Charroux / Saint-Germain-Nuelles: Mittelalterdorf & Schlafen zwischen Weinfeldern

Da es von Sancoins bis Lyon mehr als drei Stunden Fahrtzeit sind, entschieden wir uns dafür, kurz vor Lyon einen weiteren Stopp einzulegen, um erst am nächsten Tag zu unserer Städtetour aufzubrechen. Erneut fanden wir über die App park4night einen vielversprechenden Stellplatz bei einem Weinbauern. Bevor wir uns aufmachten, war aber erst einmal Tanken angesagt. Neben den (eher unangenehmen aber nicht zu ändernden) Dieselpreisen in Frankreich gab es noch eine positive Überraschung. Durch das Nachtanken konnten wir ausrechnen, wie hoch unser Verbrauch bisher ausgefallen war. Mit 6,5 Litern pro 100 Kilometern fiel dieser deutlich geringer aus, als eigentlich angenommen.

In einer der Karten von Frankreich, die Mido während der Fahrt studierte, war außerdem zu sehen, das über einen kurzen Umweg eines der ausgezeichneten „Plux Beaux Villages de France“ zu erreichen war. So machten wir einen kleinen Abstecher in das etwa 380 Einwohner zählende Dorf Charroux. Bei diesem Dorf, welches am Rande des Zentralmassivs liegt, handelt es sich um eine gut erhaltene mittelalterliche Siedlung. Heute finden sich dort einige Ausstellungen zur Geschichte des Dorfes sowie kleine Läden, die ihre Handwerkskunst verkaufen.

In Charroux
Ein kleines blaues Café
Eine wunderbare Aussicht rund um’s Dorf

Am Abend bezogen wir dann unseren wirklich malerischen Stellplatz zwischen Weinfeldern, klingelten kurz bei den freundlichen Besitzern des Weinguts (mit dem wir gefühlt weniger als 3 Worte wechselten) und kochten uns erneut etwas Feines.

Angekommen!
Sonnenuntergang über Weinfeldern

Kilometerstand: 1320

 

Tag 11 – Sancoins: Waschen und Fischen

Nach Paris war wieder etwas Erholung angesagt. Auf halben Weg nach Lyon gab es einen kostenlosen Stellplatz, den wir gegen Abend und nach vier Stunden Fahrt erreichten. Müde von der Fahrt kochten wir uns im Regen ein schnelles Abendbrot (Nudeln mit Sauce #1), um es uns anschließend im Bus gemütlich zu machen. Leider regnete es bis in die frühen Morgenstunden.

Unser Stellplatz (ein Zwerg unter Riesen)

Am nächsten Tag trotze das Wetter seiner eigenen Vorhersage und es wurde ein lauwarmer Tag mit einem Mix aus Sonne und Wolken (statt angesagtem Dauerregen), sodass Mido und ich zunächst den Supermarkt und im Anschluss Sancoins selbst erkundeten. Durch Zufall entdeckten wir eine Werbung für einen Waschsalon, sodass wir diesen Tag nutzten, um die angefallene Wäsche zu waschen.

 

Und die Umgebung ist auch sehr schön
Und geregnet hat es auch nicht
Ein kleines Café in Sancoins

Hätte ich das Angebot meines Vaters angenommen, seine Angel auszuleihen, hätte ich an diesen zwei Tagen noch ein paar Freunde mehr machen können: rund um den kleinen Fluss, an dem wir standen tummelten sich die Angler: entweder Einheimische oder die angereisten Wohnmobilisten, zwischen denen sich unser kleiner Bus wie ein Zwerg vorkam.

Kilometerstand: 1070

Tag 8, 9 & 10 – Paris

Donnerstagmittag sind wir in Maisons-Laffitte, einem Vorort von Paris angekommen. Da die Rezeption für eine Mittagspause geschlossen war, haben wir uns auf dem schönen Campingplatz an der Seine umgesehen und einen Cappuccino (ganz französisch: mit Sahne) im Restaurant des Campingresorts Sanyana getrunken. Dank der Nebensaison kostet der Stellplatz für eine Nacht nur 20€ statt 40€, weshalb wir uns direkt für 3 Nächte eingebucht haben. In den 20€ sind nicht nur sanitäre Anlage und Wasser, sondern auch Strom und ein großer abgegrenzter Platz enthalten. Zur Bahn läuft man nur 10 Minuten und fährt dann für 4,50€ mit dem RER A ins Zentrum von Paris.

Unser Stellplatz

Genau das haben wir gemacht und sind dann vom Arc de Triomphe stramme 16,5 km spaziert. Dabei war es sehr entspannt in der Frühlingssonne neben den hektischen Schulklassen und Menschenmassen den Eiffelturm zu bestaunen und an der Seine und durch die Tuilerien zu laufen.

Abends haben wir uns spontan noch ein Konzert in der Madeleine angehört. Zum Spendensammeln für Straßenkinder auf den Philippinen hat ein Kinderchor französische und traditionell philippinische Lieder gesungen. Bis auf die sehr langen Reden von Vereinsvorstand oder anderen wichtigen Personen hat uns der Abend sehr gut gefallen.

 

Am Freitag haben wir gemütlich gefrühstückt und sind erneut ins Zentrum gefahren. Von dort sind wir in Richtung Montmartre gelaufen, um die schöne Aussicht von den Treppenstufen der Sacrécoeur zu genießen. Im Anschluss sind wir an den vielen Malern, die natürlich ausgerechnet nur uns malen wollten, weil wir so besonders hübsch sind, vorbeigeschlendert. Vorbei an den vielen schönen Cafés und durch die entzückenden Straßen, haben wir uns unseren Weg vorbei an wild hupenden Autos zur Notre Dame gebahnt.

Danach sind wir noch zum Centre Pompidou gelaufen, um dann den Zug zurück zu unserem Vorort zu nehmen.

Mittagspause im Palais Royal mit obligatorischen Macarons

Am Samstag sind wir gegen Mittag in die Stadt gefahren. Dort haben wir zuerst Skateboarder und eine Skateboarderin beim Üben auf dem Place de la République zugesehen.

Place de la République

Anschließend sind wir durch die Rue Oberkampf, welche sich zu einer der neuen Szene- /Bargegenden entwickelt hat, in Richtung Bastille gelaufen. Von dort aus ging es durch das schöne, aber viel zu überfüllte und teure Viertel Le Marais. Um den Menschenmassen zu entkommen, sind wir am Seine-Ufer, das ohne hupende Autos zum Entspannen einlädt, entlang zum Musée d’Orsay geschlendert.

Seine-Ufer
Square du Vert-Galant

Zum gebührenden Parisabschluss haben wir uns eine nette Crêperie mit leckeren herzhaften Crêpes ausgesucht.

 

Kilometerstand: 740