Da uns unsere Route leider nicht an Stockholm vorbeiführte, mussten wir „wenigstens“ Schwedens zweitgrößte Stadt, Göteborg, besuchen.
Ein langer, von der Touristeninformation inspirierter Stadtspaziergang führte uns durch die Altstadt, vorbei an der Poseidonfigur, zum Wasser, einer interessanten Fischverkaufshalle bis hin zum Opernhaus.
Die relativ entspannte Atmosphäre der immerhin 570.000 Einwohner Stadt und die Abwechslung von Holzhäusern mit Backsteinhäusern hat uns gut gefallen.
Für die letzten Tage haben wir uns vorgenommen, ein bisschen Urlaub vom Reisen zu machen. Wir wollen nicht mehr so viel Auto fahren und etwas länger an einem Ort bleiben.
Auf der Suche nach einem Platz mit Strom und Duschen sind wir auf den Campingplatz eines Sportvereins am See gestoßen, welcher nur 100 Schwedische Kronen (also ca. 10 €) pro Nacht kostet. Da es nur etwa 15 Plätze gibt, haben wir auf der Fahrt dorthin alle Daumen gedrückt. Als wir ankamen war natürlich noch genau ein Platz frei.
Noch vor dem Abendessen sind wir schnell in den See gesprungen. Diese Erfrischung hatten wir bei den aktuellen 32 Grad auch dringend nötig. Da uns der Platz mit seiner Ruhe, dem See und einer Küche, die man nutzen konnte, sehr gut gefiel, entschieden wir uns kurzerhand zwei Nächte zu bleiben. Dafür musste man auch nur das Geld in einen beschrifteten Umschlag und dann in den Briefkasten stecken.
So haben wir dann den nächsten Tag mit Baden, Sonnen, Lesen, Eisessen und Spazieren verbracht.
Nun haben wir bereits einige Zeit fast nur in der Natur und kleinen Dörfern verbracht. Das sollte sich mit unserem Besuch in der norwegischen Hauptstadt ändern. Ein Parkplatz mit See und Aussicht über die Stadt in 450m Höhe über Oslo war der Ausgangspunkt unserer Besichtigung. Am ersten Tag erforschten wir das Stadtzentrum.
Eine kurze Fahrt mit einer der Stadtfähren zu den Oslo vorgelagerten Schäreninselchen stand natürlich auch noch auf dem Programm.
Am frühen Abend besuchten wir den Ekbergpark, der mit vielen Skulpturen und künstlerischen Installationen lockte.
Am zweiten Tag ging es für uns in der Frühe zum Vigelandpark. Von dort aus hatten wir ein weiteres spannendes Ziel, das „Louvre“ für Kinderkunst. In einem netten Häuschen wurden Kunstwerke von Kindern aus aller Welt ausgestellt. Dabei kamen wir sehr ins Staunen, was für Bilder bereits in jungen Jahren entstehen können. Leider durften wir keine Fotos machen, aber wer interessiert ist, der sucht einfach mal nach dem „Barnekunstmuseet“ im Internet.
Oslo ist eine wunderschöne und sehr grüne Stadt, die wirklich viel zu bieten hat. Auch das Stadtbild selbst ist sehr interessant. Die Lage am Wasser und den Bergen, die ja eigentlich ganz Norwegen auszeichnet, findet man auch hier wieder. Allein unsere Fahrt mit der Tram vom Parkplatz führte uns vom Berg herunter, an vielen Bäumen vorbei, direkt in den Trubel der Großstadt.
Nach den Trollstigen waren wir sowieso schon von Landschaftsbildern und der norwegischen Natur überwältigt. Da konnte nur der schönste und ruhigste Campingplatz unserer Reise dieses Gefühl noch erweitern. Direkt an einem Fjord gelegen, auf einer Halbinsel, am Ende einer Sackgasse, verbrachten wir die angenehmste Nacht seit sehr langer Zeit. Der kleine Campingplatz hat nur etwa 20 Plätze und vermietet gleichzeitig Boote, damit die Urlauber ihre Fische direkt vor Ort angeln können. Seltsamerweise waren ein holländisches Auto und ansonsten nur deutsche Camper mit uns im Rødven Feriesenter. Abgesehen von ein paar Bäumen, die sich im Wind bewegten – und natürlich fachmännischen Fischergesprächen – gab es keine Geräusche.
Als wir uns am Nachmittag nur mit großer Mühe von diesem idyllischen, erholsamen Fleckchen Erde verabschieden konnten, fuhren wir wieder in Richtung E6 und Oslo. Hier seht Ihr ein paar Bilder von unterwegs.
Nun stehen wir neben einer Holzkirche und zwischen norwegischen Riesen.
Der Trollstigen (dtsch.: Trollleiter) war uns von den Schweden empfohlen worden, mit denen wir in der Woche zuvor am See gesungen hatten. Diese hatten zwar sonst kaum Ausflugstipps für uns, meinten aber, dass wir uns dieses Abenteuer nicht entgehen lassen sollten.
Bei Trollstigen handelt es sich um einen Teil der Provinzstraße 63, welche sich über mehrere enge Serpentinen einen Bergpass hochschlängelt. Die Straße ist zwar in sehr gutem Zustand, dennoch ist sie an zahlreichen Stellen beinahe einspurig. Dies wird dann noch gepaart mit den über 500 000 Touristen, die jährlich (unter anderem in Reisebussen und überdimensionierten Wohnmobilen) dieses Ausflugsziel besichtigen wollen und sorgt damit für eine spannende Autofahrt.
Unser Bus brachte uns jedoch tapfer die 405 Höhenmeter zum Berg hinauf. Lediglich ein Reisebus stellte sich uns in den Weg, sodass wir (mit einer Autoschlange hinter uns) ein kleines Stück der Route rückwärts fahren mussten.
Oben wurden wir dann mit einer malerischen Aussicht belohnt. Außerdem gab es dort noch einen weiteren, etwa einen Kilometer langen, Wanderweg, den kaum einer von den übrigen Touristen zu nutzen schien. Nachdem wir oben das Bergklima so sehr genossen und fast die Zeit vergessen haben, war die Rückfahrt kaum der Rede wert, da nun viel weniger Autos und Busse unterwegs waren.
Kilometerstand: 9567
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