Tag 72 – Pärnu & Stroomi Beach

Gerade als wir dabei waren, unsere Sachen für die Weiterfahrt zu packen, und noch einmal zu duschen, bevor wir die nächsten Tage keine Möglichkeit dazu finden würden, parkte neben uns ein weißer T5. Über die Ähnlichkeit und den Ausbau der Busse kamen wir schnell ins Gespräch. Mit dem Schweizer Paar, das sogar noch länger in Europa unterwegs ist als wir, wurden ein paar Sachen verköstigt und Spiele für die weitere Reise ausgetauscht. Leider hatten wir unsere Fähre nach Helsinki schon gebucht, sodass unsere Reisepläne keine weitere Nacht in Kabli ermöglichten. Es war auf jeden Fall interessant und schön, sich so nett auszutauschen. (Falls Ihr das hier lest – schreibt uns unbedingt eine Email; wir möchten gern wissen wie Eure Reise weitergeht und haben leider vergessen, nach Eurer Adresse zu fragen!)

Pärnu

Im etwas nördlicher gelegenen Pärnu fand, als wir ankamen, zufällig gerade ein großes Mittelalterfest statt. Dort konnten wir an vielen Ständen verschiedenste Handwerkskunst der Gegend bestaunen, Musikern zuhören und leckere Kartoffeln und Teigspezialitäten probieren.

Jaanis Bauernhof
Mitreißende Band
Teigrolle mit Zimt und Zucker

Abends sind wir in Tallinn angekommen. Der Parkplatz befand sich direkt am Strand, weshalb wir einen schönen, ausgedehnten Abendspaziergang machen konnten.

Am Strand von Tallinn

Eines, unserer Lieblingsspiele – Machi Koro
22:45 – Sonnenuntergang

Kilometerstand: 6725

Tag 70 & 71 – Strand, Wald und Erholung in Kabli

Auf unserer Fahrt nach Estland sind uns zunächst die vielen Schilder, die zum Strand deuten, aufgefallen. Bei einem Halt an einem der Parkplätze konnten wir dann Zeugen der Fortsetzung von Jūrmalas weißen, langen Sandstränden bewundern. Ein paar Kilometer weiter kamen wir mittags bei einem Mini Campingplatz an, wo uns der Besitzer – braun gebrannt, lange graue Haare und nur in einer knappen Badehose gekleidet – herzlich empfangen hat. Für nur 13€ die Nacht – inklusive Strom, Internet, Dusche etc. – entschieden wir uns, für zwei Nächte zu bleiben und den waldnahen Platz, der gleichzeitig nur 200 Meter vom Strand entfernt liegt, zur „Erholung“ von Sightseeing und Plätzen ohne sanitäre Anlagen oder fließendes Wasser zu nutzen. Der Strand von Kabli ist zwar nicht ganz so schön wie die beiden etwas südlicher gelegenen, jedoch konnten wir uns sehr ungestört mit nur einer anderen Familie sonnen.

Südlichste Westküste Estlands

Da die einzige Lebensmittelbeschaffungsmöglichkeit aus einem kleinen Bäcker/Minimarkt/Café in 2,5 km Entfernung bestand, haben wir am nächsten Tag einen schönen Spaziergang dorthin gemacht; vorbei an vielen bunten Holzhäusern, einer Imkerei sowie zahllosen Bäume. Ohne Karte, Handy oder genaue Wegbeschreibung vertrauten wir darauf, dass der Kaufmannsladen schon auf der einzigen größeren Straße weit und breit sein müsse. Tatsächlich erreichten wir ihn – nicht ohne auf unsere Campingplatznachbarn aus Holland zu treffen. Die restliche etwas verregnete Zeit nutzten wir zum Lesen und Kochen.

Bank hinter der Bäckerei
Das Zentrum der Gegend

 

Kilometerstand: 6560

Tag 68 & 69 – Jūrmala

10 Kilometer nordwestlich von Riga befindet sich der Ostsee-Badeort Jūrmala. Bekannt durch seine feinsandigen Strände ließen auch wir es uns nicht nehmen, zwei Tage in der Sonne zu verbringen. In der ersten Nacht wurden wir zum ersten Mal auf unserer Reise ein wenig durch nächtlich lärmende Parkplatzbesucher gestört.

Traumstrand
Muscheln gab es auch

Am zweiten Tag besuchten wir das Zentrum der Stadt, unter anderem um das WM-Spiel zu sehen. Nachdem in der ersten Bar, in der wir mit einer freundliche Bauernreisegruppe aus Baden-Württemberg Freundschaft schlossen, leider Schweden gegen Mexiko gezeigt wurde, mussten wir mitten im Spiel noch einmal ein weiteres Restaurant aufsuchen.

In Jūrmala
Fußgängerzone

Die zweite Nacht verlief dafür ohne weitere (laute) Zwischenfälle. Weiterhin wurde uns durch die hier im Norden sehr langsam und spät untergehende Sonne ein wunderschönes Sonnenuntergangspanorama geboten. An diesen Badeort werden wir bestimmt einmal zurückkehren!

Der Weg zum Strand
Um ein Uhr morgens: Sonnenuntergang

Kilometerstand: 6385

Tag 67 – Berg der Kreuze & Riga

Der Berg der Kreuze ist ein Wallfahrtsort und nationales Wahrzeichen von Litauen. Es ist dabei nicht genau belegt, ab wann die Kreuze auf diesem Hügel aufgestellt wurden. Bereits seit dem 14. Jahrhundert war dieser Ort vermutlich eine Opfer- und Gebetsstätte.

Der Weg zum heiligen Hügel
Kreuze, Kreuze, Kreuze

Heute darf jeder dort ein Kreuz aufstellen. Lediglich ab einer gewissen Höhe muss der Aufbau genehmigt werden. Spätestens seitdem Papst Johannas Paul II. im Jahr 1993 eine Messe (in einem extra gebautem Altarpavillon) dort abhielt, ist der Ort auch international bekannt. Bei unserem Besuch war es von großem Vorteil, dass wir mit dem Bus unterwegs sind. So konnten wir direkt vom Besucherparkplatz, auf dem wir schliefen, früh morgens als erste und allein den Hügel erklimmen. Zu späterer Stunde spuckten Reisebusse ganze Menschenmengen aus, während wir uns schon auf den Weg nach Riga machten.

Kreuze
Kreuze, Jesus, Kreuze
Kleine Kreuze an großen Kreuzen
Anfang der 90er-Jahre ein Zählversuch: bei 50 000 Kreuzen habe man wieder aufgehört

In Riga staden wir auf einem Wohnmobilstellplatz. Gegen Nachmittag erkundeten wir ein wenig die Stadt. Durch die vielen Eindrücke der letzten Tage waren wir jedoch nicht so motiviert wie sonst. So kehrten wir schon nach etwa zwei Stunden in der hübschen Altstadt bereits zum Bus zurück.

Schwarzhäupterhaus
Freiheitsdenkmal
Im Park
Lettland-Flaggen
Beliebiger Bordstein
Vorne: Mido, hinten: Skyline
Stellplatz mit Containercharme

Kilometerstand: 6345

Tag 66 – Kaunas(s)

Gegen Mittag erreichten wir Kaunas, die zweitgrößte Stadt Litauens. Auf dem Weg nach Vilnius hielten wir bereits einmal am Abend hier, um uns das IX Fort anzusehen. Dieses Fort wurde kurz vor dem ersten Weltkrieg erbaut. Heute dient es als Museum und Gedenkstätte an die Opfer der stalinistischen Verfolgung und des Holocausts.

Denkmal am Fort

Bei unserem zweiten Besuch wollten wir uns nun die Innenstadt ansehen. Leider mussten wir vor dem Regen in ein gemütliches Café flüchten. Erst während einer Regenpause spazierten wir durch die knapp zwei Kilometer messende Fußgängerzone, an deren Ende wir die Kirche des Erzengels Michael von außen bestaunten.

Kaffeezeit
Aus Breslau geflüchtet?
Gelbe Stühle in der Fußgängerzone
Regen und Kopfsteinpflaster sorgen für schöne Fotos (Fotografenweisheit)
Angler über der Fußgängerzone
Kirche des Erzengels Michael
Burg Kaunas

Am Abend fuhren wir noch weiter nach Siauliai, um den „Berg der Kreuze“ zu besichtigen.

Kilometerstand: 6175