Tag 27 – Touristenmarkt, Giuliettas Balkon und die vergebliche Suche nach einem Spaghettieis

Vormittags sind wir auf dem Weg nach Verona zum wöchentlichen Markt in Lazise – ebenfalls ein Ort am Gardasee – gefahren, da es sowieso auf unserem Weg lag. Unsere praktische park4night App ist auch tagsüber für das Auffinden von kostenlosen Parkmöglichkeiten hilfreich. Ein paar Meter hinter den teuren Touristenparkplätzen konnten wir einfach kostenlos unseren Bus abstellen. Nach einer gemütlichen Runde über den typischen Urlaubs-/Touristenmarkt mit den üblichen Taschen, Sonnenbrillen, Lederwaren, aber auch frischen Obst- und Gemüseständen sind wir weiter nach Verona gefahren.

Der See tagsüber
Auf dem Markt

Auch dort haben wir einen super gelegenen Parkplatz gefunden, von dem aus man in 5 Minuten die Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten erreichen konnte. Über die im I. Jahrhundert nach Christus erbaute Ponte Pietra schlenderten wir durch nette Gassen und über kleine Plätze. Hinter verschiedenen Ecken trafen wir jedoch immer wieder Touristenströme, die nur zur Piazza delle Erbe, zur Arena – dem drittgrößten Amphitheater der Welt – oder dem berühmten Balkon von Shakespears Julia pilgerten. Über Seitenstraßen erreichten wir dann auch den berühmten Innenhof mit Balkon und Juliastatue.

Etwas angestrengt zwischen den Menschenmassen war es ganz lustig anzusehen, wie sich beispielsweise jedes einzelne Kind einer Gruppe von etwa 30 Grundschulkindern kichernd dabei fotografieren ließ, wie er oder sie Julias rechte Brust berührten, da dies ewige Liebe bringen soll.

Haus des Romeos
Haus der Julia mit Julia Statue
Piazza Bra
Arena

Nachdem wir hungrig auf der Suche nach einem Spaghettieis nicht fündig wurden, verließen wir die Stadt und fuhren zu einem gratis Stellplatz im etwa 15 Kilometer entfernten Santa Giustina.

Kilometerstand: 2480

Tag 26 – Ein Geburtstag am Gardasee

Der 15. Mai war trotz Regen ein sonniger Tag – anlässlich der Tatsache, dass Benjamin Dieckhoff an diesem Tag vor 29 Jahren das Licht der Welt erblickt hat.

Mit Herz gebackener Buskuchen

Nach einem gemütlichen Vormittag mit Schokoladenkuchenfrühstück haben wir das Aquarium des Gardasees besucht und dort kleine Fische, Haie, Seepferdchen, Seesterne und viele andere Wasserlebewesen bestaunt. Am Nachmittag haben wir den Fitnessraum des Campingplatzes ausprobiert. Anschließend hatte es aufgehört zu regnen. So konnten wir den See bestaunen. Nach 20 Minuten Fußweg am See entlang erreichten wir den Ort Bardolino.


In Bardolino gab es zur Feier des Tages für jeden eine super leckere Pizza – plus einen Aperitivo und einen Laktritzlikör als Absacker – in der etwas abseits gelegenen Pizzeria Bardolino.

Bardolino

 

Tag 25 – Bergamo & Ankommen am Gardasee

Auf dem Weg zum Gardasee durfte ein Halt in der Stadt Bergamo nicht fehlen. Die venezianischen Stadtmauern von Bergamo gehören seit 2017 sogar zum UNESCO Welterbe. Die Stadt ist in die Città Alta und Città Basa unterteilt, denn die Altstadt befindet sich oben am Berg und die restliche Stadt unten.  Auf Empfehlung von Bennis Familie haben wir unten geparkt und für 1,30€ die Funicular (Seilbahn) hinauf zur Città Alta genommen. Dort sind wir herumgeschlendert, haben noch eine typische italienische Schoko-Cannoli probiert und sind wieder nach unten in Richtung Auto gelaufen.

Blick auf die Città Bassa

Von dort aus sind wir nach Bardolino, einem Ort im Osten des Gardasees gefahren. Zum Glück waren wir schon vorgewarnt, dass viele Deutsche den schönen See gern besuchen, sonst hätten wir uns womöglich noch aus Versehen – wie sonst – über die riesigen Wohnmobile (oder Wohnschiffe) auf dem Campingplatz unterhalten. Die Stellplatzpreise am Gardasee entsprechen der schönen Aussicht auf den See, nach einiger Recherche hatten wir jedoch einen schönen Campingplatz mit direktem Zugang zur Seepromenade und einem eigenen Steg gefunden.

Der Campingplatz

Kilometerstand: 2430

Tag 23 & 24 – Familienbesuch in Mailand

In Mailand lockte uns, neben den Highlights einer Großstadt, ein Besuch bei meiner Tante, die seit etwa zwanzig Jahren mit ihrem Mann in Mailand wohnt. Gegen Nachmittag erreichten wir die Stadt und fanden mit viel Glück direkt vor der Tür der Wohnung meiner Tante einen Parkplatz. Da wir uns erst gegen Abend verabredet hatten, fuhren wir mit der Tram ins Zentrum, drängten uns an den Menschenmassen am Dom vorbei und schlenderten etwas ziellos durch die Straßen.

Der Mailänder Dom (und Midori)

Abends wurden wir von meiner Tante und meiner Cousine mit Pizzetti und Aperitivo begrüßt, um anschließend bei einer wagenradgroßen Pizza die neuesten Neuigkeiten zu besprechen – immerhin war ich seit fünf Jahren nicht in Mailand gewesen. Als zur späteren Stunde mein Onkel von der Arbeit kam, wurde noch schnell ein Schlachtplan für Midos und meinen Stadtbummel am nächsten Tag ausgearbeitet, den wir dann auch eins zu eins umsetzten.

Napoleon’s Allerwertester
Pinacoteca die Brera
Das „neue“ Mailand: Porta Nuova
Urbaner Dschungel: Bosco Vertikale
Die Kanäle von Mailand laden zum Verweilen ein.

Natürlich durfte ein leckeres Eis nicht fehlen. Das unser Meinung nach beste Eis Mailands (und man darf seine „Macht“ als Influencer natürlich nicht zu Werbezwecken missbrauchen) gibt es hier: Via Antonio Tantardini, 22, 20136 Milano MI, Italien

Hatte ich erwähnt das mein italienischer Onkel (natürlich) eine eigene Eisdiele hat?

Am folgenden Tag hatte auch mein Cousin Zeit zum abendlichen Grillen dazu zustoßen, sodass wir in gewachsener Runde den Abend ausklingen lassen konnten.

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an meine italienische Familie, denn neben der guten Gesellschaft und dem leckeren und reichhaltigen Essen war es mal wieder richtig schön, ein festes Dach über dem Kopf zu haben und sich in einem großen Bett richtig ausstrecken zu können.

Kilometerstand: 2280

Tag 22 – Schlafen am Outlet

Wir sind reingefallen. Anders kann man es nicht beschreiben. Die Ergebnisse jahrelanger Forschungsarbeit von eifrigen Wirtschaftspsychlogen/-innen hat uns fast in den Ruin getrieben. Gott sei Dank nur fast.

Was war passiert?

Die Strecke nach Mailand wollten wir nicht in einem Stück zurücklegen, sodass uns unser Weg aus Ligurien zu einem Outlet-Shoppingcenter mit kostenlosem Stellplatz für Wohnmobile führte. Sogar der Strom war umsonst und während der Öffnungszeiten gab es dazu eine blitzsaubere Toilette.

Da es uns in Ligurien am Strand bereits nach einer halben Stunde zu heiß und sonnig wurde, kamen wir schon gegen Nachmittag in Serravalle an besagtem Outlet an. Für das Outlet war im Jahr 2000 ein Mini-Dörfchen errichtet worden, in welchem sich die verschiedenen Marken niedergelassen hatten und mit mehr oder weniger großzügigen Angeboten lockten. Da es von unserem Stellplatz aus sonst nichts zu entdecken gab, überlegten wir uns, dass ein bisschen Schaufensterbummel ja nicht schaden könne.

Midori wurde als erstes schwach und kaufte sich ein Kleid. Nachdem wir am nächsten Tag entdeckten, dass wir gar nicht alle Geschäfte gesehen hatten und ich eine meiner Lieblingsschuhmarken fand, konnte ich auch nicht wiederstehen. Somit wurde dieser Stellplatz, der eigentlich kostenlos war, zur teuersten Übernachtung für uns Schnäppchenjäger. Was soll’s – dafür sieht Midori top aus und ich kann guten Fußes ein paar Kilometer mehr zurücklegen.

Kilometerstand: 2190