Endlich Wandern!

Nachdem wir nun zwei Tage lang die Großstadt erkundet haben, wollten wir einmal testen, wie schnell man dieser entfliehen kann. Eigentlich hatten wir uns mindestens zwei Wanderungen vorgenommen (zum Aso-san und am Fuji-san), nun haben wir doch nur eine geschafft. Dafür war diese ebenfalls sehr schön.

Los ging es mit dem Zug. Die eigentliche Fahrt sollte nur 1.5 Stunden dauern. Da es aber irgendwo auf unserer Strecke eine „passenger injury“ gab, verzögerte sich das ganze auf etwa zwei Stunden. Da wir mitten im Berufsverkehr unsere Reise starteten, konnten wir nun endlich einmal live beobachten, wie sich die zu Sardinenbüchsen mutierten Züge durch Tokyo schlängeln. Trotz der Verspätung kam es allerdings bei den Pendlern nicht zu großem Frust oder Unruhe. Lediglich die Bahnsteige wurden immer voller.

Ziel unserer Zugfahrt war das westlich von Tokyo gelegene Mitake und sein gleichnamiger Berg Mitake-san.

Treppenteufel

Start unserer Wanderung war die Talstation, von welcher aus eine Seilbahn die etwa 450 Höhenmeter überwindet. Wir entschieden uns jedoch für den Aufstieg zu Fuß. Vom Mitake-san wollten wir einen Rundweg über fünf Bergspitzen laufen. Auf dem Berg angekommen, steuerten wir zunächst ein Wander- und Naturinformationszentrum an. Diese rieten uns auf Grund der Wetterlage jedoch von unserem Plan ab, statteten uns aber mit einer kleinen Karte und Informationen zu einem anderem Rundweg aus.

Blick vom Tempel auf dem Mitake-san

 

So begaben wir uns auf eine 2,5-stündige Rundwanderung, vorbei am „Rock-Garden“ und dem Ayahiro Wasserfall.

Rock-Garden
Ein riiiiiiiesiger Wasserfall

Diese Wanderung war ebenfalls sehr schön und die Wettervorhersage bewahrheitete sich: Pünktlich wieder an unserem Ausgangspunkt angekommen fing es an zu schütten, sodass wir uns den Abstieg sparten und die Seilbahn nahmen, um anschließend zurück nach Tokyo zu fahren.

Kurz vor’m Regen

Cat Street, Meiji-Jingu-Ruhe, Aussichtsplattform und Shinjuku

Am Donnerstag haben wir morgens im Shoppingviertel Harajuku einen der dort beliebten Crêpes mit Banane und Eis gefrühstückt und sind dann weiter über die Cat Street, in der es viele Secondhandgeschäfte und kleine Botiquen gibt, weiter zur teuersten Straße Tokyos gelaufen – die Omote Sando.

Crêpes alles Art

Die teuren Geschäfte haben allerdings außer Ihren Preisen eine weitere Besonderheit: interessante und meist schöne Architektur. Nach ein paar Blicken in die Schaufenster, sind wir wieder zurück zur Cat Street gelaufen, wo wir uns dann auch etwas kleines leisten konnten 😀

 

 

 

 

 

 

 

Weiter sind wir dann durch den Yoyogi Park gelaufen, in welchem wir einen weiteren schönen Schrein besucht haben und die bunten Sakefässer am Wegrand bewundert haben.

Meiji-Jingu
Sakefässer im Park

Vom ruhigen Park aus sind wir zum westlichen Teil des Stadtteils Shinjuku gelaufen, in dem ein Wolkenkratzer neben dem nächsten steht und es nur so vor schicken Menschen wimmelt. In die oberste Etage (in 202 Metern Höhe) des Metropolitan Government Buildings darf man kostenlos fahren und hat eine wunderbare Aussicht über die Stadt – nur den Fuji konnten wir wegen der Wölkchen leider nicht sehen…

In 202 Metern Höhe

Nach dieser super Aussicht sind wir zum Abendessen ins östliche Shinjuku spaziert, wo wir auf einer Dachterasse  einen foodmarket erlebt haben, der damit wirbt, verschiedenste asiatische Gerichte anbieten zu können.

Östliches Shinjuku

Bevor wir zurück zu unserer Unterkunft gefahren sind, haben wir uns noch das Barviertel „Golden Gai“ angesehen, in dem mini-kleine Bars (es konnten jeweils etwa 5 Personen Platz nehmen) schachbrettartig aneinander gereiht sind.

Tokyo – Ueno, Yanaka & Shibuya

Unseren ersten Tag in Tokyo haben wir mit einem Spaziergang durch den Uenopark – der uns mit einem Seerosenmeer begrüßt hat – und einer Bootsfahrt begonnen. Sportlich hat mich Benni im Boot über den kleinen See zwischen Park und Hochhäusern gerudert.

Seerosenblätter
Sportlicher und netter Benni

Hiernach sind wir weiter durch den riesigen Park in Richtung Yanaka, einem kleineren Viertel, das vielleicht etwas weniger bekannt ist, jedoch eine Menge an Künstlern, kleinen Tempeln und Geschäftchen bieten kann, gelaufen. Auf dem Weg dorthin haben wir noch Halt beim Atelier eines Künstlers gemacht, dessen Bilder wunderschön, aber dementsprechend auch furchtbar teuer sind.

Abends sind wir dann nach Shibuya gefahren, wo wir eine Weile die berühmte größte Fußgängerkreuzung der Welt (bis zu 1000 Menschen pro Grünphase) beobachtet haben. Außerdem haben wir dort das beste kleine Restaurant gefunden, in dem wir super leckeres Udon mit Gemüse und dazu ein Bier für 1€, das sogar mir geschmeckt hat, bekommen haben.

Schon jetzt begeistert uns in die Vielfalt dieser Megametropole!

Fukuoka bis Tokyo in 24 Stunden

Nach 21 Stunden Fahrt (und zwei Stunden Pause in Osaka) sind wir am Dienstag wie geplant in Toyko angekommen. Dabei haben wir festgestellt, dass nicht nur Züge stets pünktlich fahren. Sogar unsere Busfahrten waren – trotz Stau – auf die Minute pünktlich.

Endlich Ruhe!

Glücklicherweise waren die Bussitze auf dieser Fahrt deutlich bequemer. Außerdem hatte man mehr Beinfreiheit und eine Haube für das Extra an Privatsphäre 😉

Aufgehende Sonne vor Osaka

 

Vor Osaka wurden wir von einem sehr schönen Sonnenaufgang geweckt.

 

Morgens Kobe (links)

Abends Yokohama (rechts)

 

 

 

Unsere Bleibe in Tokyo ist leider nicht die schönste. Der allgemeine Zustand ist ziemlich verwohnt, die Gemeinschaftsräume sind nicht sehr ordentlich und die sanitären Anlegen schmuddelig. Immerhin ist das Bett sauber und bequem. Die Beiträge lassen momentan leider auf sich warten, da es hier auch kein Internet gibt.

 

Samstag bis Dienstag

Für dieses Wochenende war vorausgesagt, dass Taifun Talim über Japan hinwegfegen sollte, was bei Mido und mir zunächst einmal für ein wenig Verunsicherung sorgte.

Da ein Taifun immerhin das gleiche ist wie ein Hurrikan (wobei Talim der kleinsten Stufe 1 angehört), verbrachten wir – auch im Hinblick auf die Geschehnisse in den USA – ein wenig Zeit mit der Recherche über die möglichen Gefahren. Wir kamen jedoch zu dem Ergebnis, dass es schon nicht so schlimm werden würde, Häuser in Japan ja immerhin erdbebensicher gebaut sind und es außerdem nicht klar war, wie genau der weitere Weg des Sturmes aussehen würde.

Am Samstag war von der Voraussage noch überhaupt nichts zu spüren, sodass wir einen netten Tag in der Stadt (u.a. im Asian Art Museum und im Kaufhaus Canal City, wo wir leckerstes Ramen gegessen haben) verbrachten.

Ramen-Chef Midori
Im Restaurant
Vor dem Canal-City Kaufhaus

Mittlerweile ist es Sonntagabend und die einzigen Auswirkungen die wir mitbekommen haben, waren vereinzelte Sturmböen und teilweise starker Dauerregen von etwa 12 Uhr nachts bis 2 Uhr am Nachmittag. Das Zentrum des Taifuns erreichte Japan Sonntagmorgen an der Südspitze Kyūshūs und wandert derzeit weiter über die Insel Shikoku in Richtung Hauptinsel Honshū bis nach Hokkaidō. Wir befinden uns im Norden Kyūshūs. Zwischenzeitlich ließ sich sogar die Sonne kurz blicken.

Uns geht es also gut! Die nächsten beiden Tage dürften etwas ereignisärmer werden, da wir von Montagabend bis Dienstagabend unterwegs sind, um mit dem Fernbus Tokyo zu erreichen.