Tag 68 & 69 – Jūrmala

10 Kilometer nordwestlich von Riga befindet sich der Ostsee-Badeort Jūrmala. Bekannt durch seine feinsandigen Strände ließen auch wir es uns nicht nehmen, zwei Tage in der Sonne zu verbringen. In der ersten Nacht wurden wir zum ersten Mal auf unserer Reise ein wenig durch nächtlich lärmende Parkplatzbesucher gestört.

Traumstrand
Muscheln gab es auch

Am zweiten Tag besuchten wir das Zentrum der Stadt, unter anderem um das WM-Spiel zu sehen. Nachdem in der ersten Bar, in der wir mit einer freundliche Bauernreisegruppe aus Baden-Württemberg Freundschaft schlossen, leider Schweden gegen Mexiko gezeigt wurde, mussten wir mitten im Spiel noch einmal ein weiteres Restaurant aufsuchen.

In Jūrmala
Fußgängerzone

Die zweite Nacht verlief dafür ohne weitere (laute) Zwischenfälle. Weiterhin wurde uns durch die hier im Norden sehr langsam und spät untergehende Sonne ein wunderschönes Sonnenuntergangspanorama geboten. An diesen Badeort werden wir bestimmt einmal zurückkehren!

Der Weg zum Strand
Um ein Uhr morgens: Sonnenuntergang

Kilometerstand: 6385

Tag 67 – Berg der Kreuze & Riga

Der Berg der Kreuze ist ein Wallfahrtsort und nationales Wahrzeichen von Litauen. Es ist dabei nicht genau belegt, ab wann die Kreuze auf diesem Hügel aufgestellt wurden. Bereits seit dem 14. Jahrhundert war dieser Ort vermutlich eine Opfer- und Gebetsstätte.

Der Weg zum heiligen Hügel
Kreuze, Kreuze, Kreuze

Heute darf jeder dort ein Kreuz aufstellen. Lediglich ab einer gewissen Höhe muss der Aufbau genehmigt werden. Spätestens seitdem Papst Johannas Paul II. im Jahr 1993 eine Messe (in einem extra gebautem Altarpavillon) dort abhielt, ist der Ort auch international bekannt. Bei unserem Besuch war es von großem Vorteil, dass wir mit dem Bus unterwegs sind. So konnten wir direkt vom Besucherparkplatz, auf dem wir schliefen, früh morgens als erste und allein den Hügel erklimmen. Zu späterer Stunde spuckten Reisebusse ganze Menschenmengen aus, während wir uns schon auf den Weg nach Riga machten.

Kreuze
Kreuze, Jesus, Kreuze
Kleine Kreuze an großen Kreuzen
Anfang der 90er-Jahre ein Zählversuch: bei 50 000 Kreuzen habe man wieder aufgehört

In Riga staden wir auf einem Wohnmobilstellplatz. Gegen Nachmittag erkundeten wir ein wenig die Stadt. Durch die vielen Eindrücke der letzten Tage waren wir jedoch nicht so motiviert wie sonst. So kehrten wir schon nach etwa zwei Stunden in der hübschen Altstadt bereits zum Bus zurück.

Schwarzhäupterhaus
Freiheitsdenkmal
Im Park
Lettland-Flaggen
Beliebiger Bordstein
Vorne: Mido, hinten: Skyline
Stellplatz mit Containercharme

Kilometerstand: 6345

Tag 66 – Kaunas(s)

Gegen Mittag erreichten wir Kaunas, die zweitgrößte Stadt Litauens. Auf dem Weg nach Vilnius hielten wir bereits einmal am Abend hier, um uns das IX Fort anzusehen. Dieses Fort wurde kurz vor dem ersten Weltkrieg erbaut. Heute dient es als Museum und Gedenkstätte an die Opfer der stalinistischen Verfolgung und des Holocausts.

Denkmal am Fort

Bei unserem zweiten Besuch wollten wir uns nun die Innenstadt ansehen. Leider mussten wir vor dem Regen in ein gemütliches Café flüchten. Erst während einer Regenpause spazierten wir durch die knapp zwei Kilometer messende Fußgängerzone, an deren Ende wir die Kirche des Erzengels Michael von außen bestaunten.

Kaffeezeit
Aus Breslau geflüchtet?
Gelbe Stühle in der Fußgängerzone
Regen und Kopfsteinpflaster sorgen für schöne Fotos (Fotografenweisheit)
Angler über der Fußgängerzone
Kirche des Erzengels Michael
Burg Kaunas

Am Abend fuhren wir noch weiter nach Siauliai, um den „Berg der Kreuze“ zu besichtigen.

Kilometerstand: 6175

Tag 65 – Vilnius

Nach einer ruhigen Nacht auf dem Parkplatz eines Freilichtmuseums vor Litauens Hauptstadt fuhren wir gut ausgeruht zu einem Parkplatz in Altstadtnähe, der nur 3€ für 24 Stunden kostet. Von dort aus machten wir unsere Erkundungstour durch Vilnius. In der Touristeninformation wurden wir nicht nur mit dem üblichen Stadtplan ausgerüstet, sondern mit speziellen Karten zu verschiedenen Themen wie beispielsweise Straßenkunst der Stadt oder der 8400 Quadratmeter großen Markthalle Hales Turgus.Vom Turm der Universität aus konnten wir die Altstadt gut überblicken.

Im Universitätsturm
Focaultsches Pendel im Turm

Beim Restaurant/Imbiss Keule Ruke haben wir nicht nur die leckersten Burger/Pommes seit langer Zeit gegessen, sondern auch ein interessantes Straßenkunstwerk, welches Putin und Trump zeigt, bestaunt.

Am besten hat uns der Stadtteil Užupis gefallen, eine Republik in Litauens Hauptstadt, die unter anderem einen eigenen Präsidenten und eine eigene Verfassung, die auf der Straße in verschiedenen Sprachen nachzulesen ist. Die Republik mit verschiedenen Botschaftern in aller Welt verpflichtet sich als einziges Land der Welt zum vollkommenen Gewaltverzicht.

Die Verfassung
Symbol der Republik Uzupis

Abends haben wir dann noch ein nettes Lokal gefunden, in dem wir neben schwedischen, deutschen und neutralen Fußballfans das spannende zweite Spiel der deutschen Nationalelf mitverfolgten.

Trotz ruhiger Umgebung wurden wir in dieser Nacht ziemlich häufig durch den laut auf das Dach prasselnden Regen geweckt.

Kilometerstand: 5875

Tag 63 & 64 – Suwalki und Fahrt nach Litauen

Im Gegensatz zu den anderen Campern, die mit uns in Lomza am Hafencamping standen, sind wir es heute Morgen eher gemütlich angegangen. Gegen Mittag sind wir erst losgefahren, um bei Kaufland sinnvoll unsere letzten Zloti auszugeben. Von dort aus sind wir zu einem Platz gefahren, der an einem einsamen „Bahnhof“ liegt, der ein Mal am Tag angefahren wird – und das auch nur am Wochenende. Leider wimmelte es auch dort nur so vor kleinen und großen Insekten, sodass wir uns kurzer Hand entschieden, noch 60 km weiter nördlich zu einem kleinen Campingplatz zu fahren. Auf dem Weg haben wir genau wie in Ungarn und der Slowakei viele Storchpaare, Storchenkinder sowie Storchennester gesehen.

In Suwalki angekommen, waren wir ziemlich froh, hierher gefahren zu sein. Der Campingplatz ist wie neu, sehr gepflegt und kostet umgerechnet gerade einmal 7€ für zwei Personen und einen Bus. Nun konnten wir uns also auch hier entspannen und gemütlich den Abend erst draußen in der Sonne und später drinnen mit einem abkühlenden Gewitter verbringen.

Campingplatz Suwalki
Wippe auf dem Campingplatz
See in Suwalki
Kurz vor dem Gewitter

Am nächsten Tag sind wir in die Innenstadt gelaufen, wo uns viele schick angezogene Schulkinder (vermutlich für den letzten Tag vor den Ferien) über den Weg gelaufen sind. Vor unserer Fahrt nach Kaunas in Litauen haben wir dann noch schnell geduscht, gekocht und mithilfe des Campingplatz Internets unsere nächsten Stops in Litauen recherchiert.

Am Abend sind wir dann im ersten der drei baltischen Staaten angekommen.

Kilometerstand: 5750