Cat Street, Meiji-Jingu-Ruhe, Aussichtsplattform und Shinjuku

Am Donnerstag haben wir morgens im Shoppingviertel Harajuku einen der dort beliebten Crêpes mit Banane und Eis gefrühstückt und sind dann weiter über die Cat Street, in der es viele Secondhandgeschäfte und kleine Botiquen gibt, weiter zur teuersten Straße Tokyos gelaufen – die Omote Sando.

Crêpes alles Art

Die teuren Geschäfte haben allerdings außer Ihren Preisen eine weitere Besonderheit: interessante und meist schöne Architektur. Nach ein paar Blicken in die Schaufenster, sind wir wieder zurück zur Cat Street gelaufen, wo wir uns dann auch etwas kleines leisten konnten 😀

 

 

 

 

 

 

 

Weiter sind wir dann durch den Yoyogi Park gelaufen, in welchem wir einen weiteren schönen Schrein besucht haben und die bunten Sakefässer am Wegrand bewundert haben.

Meiji-Jingu
Sakefässer im Park

Vom ruhigen Park aus sind wir zum westlichen Teil des Stadtteils Shinjuku gelaufen, in dem ein Wolkenkratzer neben dem nächsten steht und es nur so vor schicken Menschen wimmelt. In die oberste Etage (in 202 Metern Höhe) des Metropolitan Government Buildings darf man kostenlos fahren und hat eine wunderbare Aussicht über die Stadt – nur den Fuji konnten wir wegen der Wölkchen leider nicht sehen…

In 202 Metern Höhe

Nach dieser super Aussicht sind wir zum Abendessen ins östliche Shinjuku spaziert, wo wir auf einer Dachterasse  einen foodmarket erlebt haben, der damit wirbt, verschiedenste asiatische Gerichte anbieten zu können.

Östliches Shinjuku

Bevor wir zurück zu unserer Unterkunft gefahren sind, haben wir uns noch das Barviertel „Golden Gai“ angesehen, in dem mini-kleine Bars (es konnten jeweils etwa 5 Personen Platz nehmen) schachbrettartig aneinander gereiht sind.

Tokyo – Ueno, Yanaka & Shibuya

Unseren ersten Tag in Tokyo haben wir mit einem Spaziergang durch den Uenopark – der uns mit einem Seerosenmeer begrüßt hat – und einer Bootsfahrt begonnen. Sportlich hat mich Benni im Boot über den kleinen See zwischen Park und Hochhäusern gerudert.

Seerosenblätter
Sportlicher und netter Benni

Hiernach sind wir weiter durch den riesigen Park in Richtung Yanaka, einem kleineren Viertel, das vielleicht etwas weniger bekannt ist, jedoch eine Menge an Künstlern, kleinen Tempeln und Geschäftchen bieten kann, gelaufen. Auf dem Weg dorthin haben wir noch Halt beim Atelier eines Künstlers gemacht, dessen Bilder wunderschön, aber dementsprechend auch furchtbar teuer sind.

Abends sind wir dann nach Shibuya gefahren, wo wir eine Weile die berühmte größte Fußgängerkreuzung der Welt (bis zu 1000 Menschen pro Grünphase) beobachtet haben. Außerdem haben wir dort das beste kleine Restaurant gefunden, in dem wir super leckeres Udon mit Gemüse und dazu ein Bier für 1€, das sogar mir geschmeckt hat, bekommen haben.

Schon jetzt begeistert uns in die Vielfalt dieser Megametropole!

Entspannung im Onsen

Bei einer Japanreise ist der Besuch eines typisch japanischen Bads – dem Onsenbad (von heißen Vulkanquellen gespeiste Bäder) natürlich ein unverzichtbarer Programmpunkt, der vielleicht anders als die meisten Sehenswürdigkeiten vor allem für Ruhe und Entspannung sorgt.

Am Freitag haben wir den letzten Tag unseres Tickets genutzt und sind nach zweistündiger Fahrt durch Berge und am Meer vorbei in der Onsenstadt Beppu angekommen. Dort haben wir einen Spaziergang durch die Stadt bis zum Strand unternommen, bevor wir uns vorfreudig auf den Weg zu einer der vielen Onsen-Anlagen direkt am Meer gemacht haben.

Beim Bad angekommen, mussten wir feststellen, dass die Anlage zur Zeit erneuert wird und deshalb leider geschlossen war. Ein dortiger Mitarbeiter hat uns dann sein persönliches Lieblingsonsen empfohlen. Also haben wir uns zum Hyotanonsen aufgemacht und wurden von den durch Fotos bekannten Dampfwolken empfangen.

Onsen = heiße Quelle

Für nur 8€ durften wir dann so lange wir wollten (oder konnten), in den verschiedenen heißen Bädern – sowohl draußen als auch drinnen – baden. Dazu gehörte außerdem ein warmes „Sandbad“, bei welchem man sich in ein Yukata eingehüllt in warmen Sand eingraben darf.

Das einzige Foto von uns im Onsen

Auch Trinkwasser, Duschequipment und ein Spint für alle Taschen und Kleidung, die man im nach Frauen und Männern getrennten Bad vollständig ablegen muss, werden zur Verfügung gestellt. Vollkommen entspannt und müde haben wir uns anschließend auf den Heimweg gemacht.

Dampfwolken zum Abschied

Mojikō

Am Dienstag haben wir uns von einer lonelyplanet Empfehlung überraschen lassen und sind zur Hafenstadt Mojikō gefahren. Ihre Besonderheiten sind ihr hübscher Bahnhof, die lange Promenade, eine super Sicht auf das Wasser, käseüberbackener Curryreis und ein 900 m langer Fußgängertunnel, der die Inseln Kyushu und Honshu miteinander verbindet.

Dort angekommen, waren wir tatsächlich überrascht, wie nett es in Mojikō ist. Am Wasser entlang sind wir bis zur großen Brücke und dem Fußgängertunnel spaziert und haben die ein oder andere hübsche Ecke gefunden.

Zum Glück schreibe ich diesen Beitrag – sonst gäbe es wahrscheinlich keine Blumenfotos

An der Brücke angekommen, haben wir noch kurz den nördlichsten Schrein Kyushus besucht und uns dann in den Tunnel gewagt.

Am nördlichsten Schrein Kyushus
Benni zwischen den Welten
Fußgängertunnel

Etwas seltsam hat es sich zwar angefühlt, mit einem Fahrstuhl mehrere Meter in die Tiefe zu fahren, um dort einen langen, geraden und ziemlich leeren Tunnel vorzufinden. Die netten Fischaufkleber an den Wänden waren jedoch aufmunternd. Auf dem Rückweg war der Tunnel dann auch auf einmal sehr belebt und etliche Jogger und Walker sporteten an uns mehrmals hin und zurück vorbei.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof haben wir nach diesem sonnigen und entspannten Nachmittag eine Abenddämmerung mit leuchtenden Farben genossen, bevor wir uns mit leckerem Bananencurry mit Käse satt und glücklich gegessen haben.

Wie lecker es wirklich war, kann kein Foto vermitteln…

 

Eine Zeitreise zum 09. August 1945

Gedenken an den 09.08.1945 – 11:02

Am Montag haben wir den ersten Tag unseres fünftätigen Japan Railpass Kyushu – so viele Fahrten man möchte für insgesamt nur jeweils 75€ pro Person – genutzt und sind nach einer zweistündigen Fahrt in Nagasaki angekommen.

Etwas gräulich bedeckte Umgebung Nagasakis

Insgesamt macht die Hafenstadt im Tal zwischen mehreren Bergen einen freundlichen und vor allem „normalen“ Eindruck. Es gibt eine überdachte Einkaufsstraße, Parks, ein China-town, einen sehr schönen Hafen, eine „Holländerecke“ und vor allem niedliche, alte Straßenbahnen, die in reichlicher Anzahl durch die Innenstadt fahren.

Abgesehen davon gibt es jedoch eine bedeutende Besonderheit – viele Statuen und Denkmäler, die an den 09. August 1945 erinnern, als um 11:02 Uhr    mit dem Atombombenabwurf über Nagasaki eine so furchtbare Sache geschehen ist, dass man dessen Ausmaß mit Worten nicht gerecht werden kann…

Hypozentrum

Selbst heute liegen noch frische Blumen am Hypozentrum, über welchem die Bombe ohne jegliche Warnung vor 72 Jahren in 500 m Höhe explodiert ist. Das und sowohl das Atombomben Museum als auch die dazugehörige Gedenkstätte haben uns traurig, fassungslos und teilweise auch verständnislos für die in unseren Köpfen unmöglichen Entscheidungen der damals Verantwortlichen gestimmt. Es stellt die eigenen kleinen und vielleicht auch größeren Sorgen ausnahmslos in den Schatten und lässt die Zeit für einen Moment still stehen.

Vor dem Atombomben Museum

Am liebsten würde ich noch viel mehr über das einzigartige Museum schreiben, dass es schafft, einem viele Einzelheiten und Fakten über Hergang und Auswirkung der Geschehnisse zu vermitteln und gleichzeitig das Gefühl zu geben, es wäre erst gestern geschehen; und auch aktuelle Forderungen sowie Entwicklungen zur Forschung und Verwendung der Atomwaffen werden am Ende der Ausstellung erklärt – doch um die Zeitreise spüren und auch nur annähernd verstehen zu können, muss man wohl selbst an diesen Ort reisen.

Wasser der Gedenkstätte als Symbol für die geweinten Tränen

Die Gedenkstätte ist schön gestaltet und zugleich voller Raum für Ruhe, Trauer und die Reflexion über die Notwendigkeit des Friedens.