Nach Paris war wieder etwas Erholung angesagt. Auf halben Weg nach Lyon gab es einen kostenlosen Stellplatz, den wir gegen Abend und nach vier Stunden Fahrt erreichten. Müde von der Fahrt kochten wir uns im Regen ein schnelles Abendbrot (Nudeln mit Sauce #1), um es uns anschließend im Bus gemütlich zu machen. Leider regnete es bis in die frühen Morgenstunden.
Am nächsten Tag trotze das Wetter seiner eigenen Vorhersage und es wurde ein lauwarmer Tag mit einem Mix aus Sonne und Wolken (statt angesagtem Dauerregen), sodass Mido und ich zunächst den Supermarkt und im Anschluss Sancoins selbst erkundeten. Durch Zufall entdeckten wir eine Werbung für einen Waschsalon, sodass wir diesen Tag nutzten, um die angefallene Wäsche zu waschen.
Hätte ich das Angebot meines Vaters angenommen, seine Angel auszuleihen, hätte ich an diesen zwei Tagen noch ein paar Freunde mehr machen können: rund um den kleinen Fluss, an dem wir standen tummelten sich die Angler: entweder Einheimische oder die angereisten Wohnmobilisten, zwischen denen sich unser kleiner Bus wie ein Zwerg vorkam.
Donnerstagmittag sind wir in Maisons-Laffitte, einem Vorort von Paris angekommen. Da die Rezeption für eine Mittagspause geschlossen war, haben wir uns auf dem schönen Campingplatz an der Seine umgesehen und einen Cappuccino (ganz französisch: mit Sahne) im Restaurant des Campingresorts Sanyana getrunken. Dank der Nebensaison kostet der Stellplatz für eine Nacht nur 20€ statt 40€, weshalb wir uns direkt für 3 Nächte eingebucht haben. In den 20€ sind nicht nur sanitäre Anlage und Wasser, sondern auch Strom und ein großer abgegrenzter Platz enthalten. Zur Bahn läuft man nur 10 Minuten und fährt dann für 4,50€ mit dem RER A ins Zentrum von Paris.
Genau das haben wir gemacht und sind dann vom Arc de Triomphe stramme 16,5 km spaziert. Dabei war es sehr entspannt in der Frühlingssonne neben den hektischen Schulklassen und Menschenmassen den Eiffelturm zu bestaunen und an der Seine und durch die Tuilerien zu laufen.
Abends haben wir uns spontan noch ein Konzert in der Madeleine angehört. Zum Spendensammeln für Straßenkinder auf den Philippinen hat ein Kinderchor französische und traditionell philippinische Lieder gesungen. Bis auf die sehr langen Reden von Vereinsvorstand oder anderen wichtigen Personen hat uns der Abend sehr gut gefallen.
Am Freitag haben wir gemütlich gefrühstückt und sind erneut ins Zentrum gefahren. Von dort sind wir in Richtung Montmartre gelaufen, um die schöne Aussicht von den Treppenstufen der Sacrécoeur zu genießen. Im Anschluss sind wir an den vielen Malern, die natürlich ausgerechnet nur uns malen wollten, weil wir so besonders hübsch sind, vorbeigeschlendert. Vorbei an den vielen schönen Cafés und durch die entzückenden Straßen, haben wir uns unseren Weg vorbei an wild hupenden Autos zur Notre Dame gebahnt.
Danach sind wir noch zum Centre Pompidou gelaufen, um dann den Zug zurück zu unserem Vorort zu nehmen.
Am Samstag sind wir gegen Mittag in die Stadt gefahren. Dort haben wir zuerst Skateboarder und eine Skateboarderin beim Üben auf dem Place de la République zugesehen.
Anschließend sind wir durch die Rue Oberkampf, welche sich zu einer der neuen Szene- /Bargegenden entwickelt hat, in Richtung Bastille gelaufen. Von dort aus ging es durch das schöne, aber viel zu überfüllte und teure Viertel Le Marais. Um den Menschenmassen zu entkommen, sind wir am Seine-Ufer, das ohne hupende Autos zum Entspannen einlädt, entlang zum Musée d’Orsay geschlendert.
Zum gebührenden Parisabschluss haben wir uns eine nette Crêperie mit leckeren herzhaften Crêpes ausgesucht.
Der Weg nach Paris führte uns durch die Stadt Amiens sowie anschließend in das kleine Städtchen Conty, in welchem wir einen weiteren kostenlosen Stellplatz ansteuerten.
In Amiens hielten wir direkt an einem schönen Stadtpark, wanderten durch kleine Gässchen und wurden schließlich von einer riesigen Kathedrale überwältigt. Im Anschluss suchten wir in einer gepflegten Fußgängerzone eine Mahlzeit und wurden in einer Boulangerie schnell fündig.
Der Schlafplatz in Conty war sehr ruhig gelegen. In der Nähe gab es ein weitläufiges Areal mit einem Fluss und kleinen Seen, an denen es sich, vorbei an einem großen Reiterhof, gut spazieren ließ. Die Nacht verbrachten wir in der Gesellschaft von etwa zehn anderen Wohnmobilen.
Vor unserem nächsten großen Ziel – Paris – durfte ein Schlenker ans Meer natürlich nicht fehlen. Da wir für unsere ersten Übernachtungen insgesamt (!) 3 € bezahlt hatten, dafür aber natürlich nicht in den Genuss einer Dusche gekommen waren, wollten wir nun unseren ersten Campingplatz ansteuern. In der kleinen Stadt Audresselles wurden wir fündig und konnten dort, nach den ausgiebigen Städtetouren, ein wenig entspannen.
Da es am zweiten Tag nieselte und stürmte, machten wir nur ein kurzen Ausflug, um anschließend unsere kleine Seite zu aktualisieren und einen Film zu schauen.
In der Nacht vor unserem Besuch in Brügge haben wir in einem kleinen Dorf auf dem belgischen Land neben einer Schiffsschleuse geschlafen. Abgesehen von einem Angler und einem Schiff, dass dort für die Nacht hielt, trafen wir keine Menschenseele.
Nun waren wir etwas negativ voreingenommen von unserer Stadtführung durch Gent. Sollte Brügge wirklich, und im Vergleich zu Gent, gar nicht so toll sein? Die kurze Antwort: Nein! Brügge ist deutlich kleiner als Gent und hat einen höheren Bekanntheitsgrad. Dadurch war die Innenstadt im Gegensatz zu Gent natürlich sehr voll. Das Städtchen mit seiner historischen Architektur hat uns dennoch noch ein bisschen besser als Gent gefallen. Dennoch sollte man unserer Meinung nach bei einem Belgienurlaub auch Gent besuchen.
Neben einem Bummel durch die vielen Straßen und Plätze von Brügge durfte natürlich auch eine halbstündige Bootstour nicht fehlen. Nach dem Verzehr einer echten belgischen Waffel (vor jedem Waffelstand war ein Schild zu finden, dass nur hier „the best in town“ zu finden sei), machten wir uns auf zum Meer.
Nach 140km erreichten wir die kleine Stadt Audresselles im Norden Frankreichs am Ärmelkanal.
Kilometerstand: 440
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