Bus-Ausbau

Ausbau

Hier stellen wir Euch unseren Bus-Ausbau etwas näher vor. Dies könnte vor allem interessant sein, da wir beide auf keine handwerkliche Vorerfahrung zurückgreifen können und außerdem weder einen Raum zum Werkeln noch wirklich Werkzeug zur Verfügung hatten. Trotzdem ist ein wohnlicher Bus entstanden.

Solltet ihr euch also Fragen, wie man einen Transporter zu einem schicken Wohnmobil umbaut, welche Materialien man verwenden kann und welche Extras noch notwendig sind, dann seid ihr hier richtig.

Außerdem versuchen wir euch ein paar Produkte zu zeigen, die wir nach mehr oder weniger langer Recherche gekauft und verwendet haben.

Achtung, Werbung!
Bitte beachtet, dass wir Amazon-Links zu bestimmten Produkten, die wir selbst gekauft haben, als Beispiele eingefügt haben. Wenn ihr diese Links anklickt und anschließend etwas bei Amazon kauft, dann verdienen wir an eurem Kauf mit (dabei spielt es keine Rolle, welches Produkt ihr kauft.). Der Preis ändert sich dadurch nicht und wir können (vielleicht) unsere Reisekasse etwas aufbessern.
Bett & Bänke
Unsere kombinierte Sitz- und Schlafgelegenheit stammt vom Vorbesitzer. Sie wurden von uns lediglich etwas gekürzt, um etwas mehr Raum zu schaffen und bestehen aus Konstruktionsholz und Dachlatten. Unter den Bänken haben genau vier kleine (22l) und drei große (42l) Ikea-Plastikkisten Platz.

Die größere Bank ist 190cm lang und 65cm breit.

Die kleinere Bank ist 165cm lang und 63cm breit.

Die Sitzhöhe beträgt (mit Polster) ca. 52cm und ermöglicht es bei einer Körpergröße von 1,80m aufrecht zu sitzen.

Diese Kombination ermöglicht es sich gegenüber hinzusetzen. Unseren Klapptisch können wir ebenfalls in die Mitte stellen, um dann versetzt an ihm Platz zu nehmen.

Zum Schlafen können wir mit Brettern, die in den Zwischenbereich gelegt werden, eine durchgängige Liegefläche erzeugen.

Eine Konstruktionszeichnung/Fotos folgen.

Polster
Die Polster haben wir ebenfalls vom Vorbesitzer übernommen und entsprechend gekürzt. Die Vorbesitzer hatten den Matratzenschaumstoff einfach mit Tüchern umhüllt, die teilweise nicht so schön waren. Mit Stoff von Ikea und Midos Nähkünsten haben wir die Einzelteile neu eingepackt und dem ganzen so ein neues aufgeräumtes, einheitliches Aussehen gegeben.
Seitenwände
Die Seitenwände haben wir vom Vorbesitzer übernommen. Sie bestehen aus einfachem und dünnem Sperrholz, welches der Form der jeweiligen Wand angepasst und dann (leider mit Blechschrauben) an dieser befestigt wurden. Eine elegantere Lösung der Befestigung findet ihr weiter unten.
Dämmung
Hinter die Seitenwände (hinten rechts & links, unter den Schiebefenstern) hat der Vorbesitzer einen Dämmschaumstoff (ähnlich wie Armaflex) verbaut. Während dieser bei den hinteren Seitenwänden von der Holzverkleidung gegen die Wand gedrückt wird, liegt diese Dämmung unter den Schiebefenstern etwas loser, was die Dämmwirkung mit Sicherheit etwas verringert (wir sind da leider auch keine Profis). Besser wäre es wohl gewesen, diese mit der Außenwand zu verkleben, wie auch andere Busbastler es gemacht haben. Nach unserer Probenacht bei einem Minimum bis 6°C im November 2017 hatten wir jedoch keinerlei Kälteprobleme, sodass wir es bei dieser Form der Dämmung beließen.
Auch das Dach ist nicht gedämmt. Mit Hitze hatten wir bisher (Stand Ende Juni 2018) auch keine Probleme.
Boden
Der Vorbesitzer hatte auf das Bodenmetall einfach Parkett verlegt. Da Benni hierbei sorgen hatte, wie beständig dieses gegen Schmutz und Feuchtigkeit sein würde. Außerdem wies das Parkett bereits einige Abnutzungserscheinungen auf und bog sich (auf Grund des „geriffelten“ Bodens) an manchen Stellen durch.
Dieses Parkett wurde von uns gegen eine 10mm starke Holzplatte ersetzt, die wir auf der Unterseite lackiert und auf der Oberseite mit resistentem PVC-Belag (Beispiel) versehen haben.
Beim Ausbau des alten Bodens waren wir sehr erstaunt, wie gut sich der sechs Jahre alte Parkettboden gehalten hatte und auch der Metallboden des Autos war komplett unversehrt. Parkett scheint also auch eine günstige Alternative für einen Boden zu sein, wobei ich dann dazu raten würde, den Boden besser auszugleichen.
Mit Platte & PVC fühlen wir uns aber zukunftssicher(er) 😉
Fenster
Erneut war es der Vorbesitzer, der bereits Fenster verbaut hat. Alle vier sind von Marke Reimo, einem bekannten Wohnmobilausstatter. Auf der Schiebetürseite sind starre Fenster verbaut, auf der gegenüberliegen Seite sind es Schiebefenster.
Die starren Fenster wurden von uns neu abgedichtet. Dazu haben wir einfach Dichtmasse aus dem Baumarkt (Beispiel) verwendet, die mit einer Kartuschenpresse aufgetragen werden kann.
Kleiner Tipp: Kauft euch gleich eine wertige Kartuschenpistole. Unsere erste und günstige, die wir noch zu Hause hatten, gab leider zwischendurch den Geist auf, weil sich ein Teil verbogen hatte.
Lüftung
Neben dem Schiebefenster haben wir noch weitere Methoden zur Belüftung. Eine gute Belüftung ist sehr wichtig. Zum einen natürlich für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr. Zum anderen muss die Feuchtigkeit, die der menschliche Körper in der Nacht so ausdünstet nach außen transportiert werden.
Für die Fenster von Fahrer- und Beifahrertür haben wir diesen Regen- und Windabweiser, sodass wir die Fenster selbst bei Regen einen größeren Spalt offen lassen können.
Der Vorbesitzer hatte eine etwas abenteuerliche Gasentlüftung installiert, die wir als solche nicht mehr nutzen. Dabei handelt es sich um ein 10cmx10cm ausgeschnittenes Quadrat, dass mit einem Lüftungsgitter – ähnlich wie dieses versehen wurde. Ein bisschen hilft es jetzt bei der Be- und Entlüftung.
Zu guter Letzt waren wir noch auf der Suche nach einem Haken für die Heckklappe, sodass diese beim Schlafen etwas offen stehen kann. Viele scheinen dabei so etwas zu benutzen. Da sich dieser Haken jedoch entfernen und nicht groß einstellen lässt, haben wir einfach Karabiner (LINK) gekauft, die sich erst nach dem Aufschrauben öffnen lassen. Diese werden einfach zwischen den Schließmechanismus gehakt und lassen sich beliebig verbinden, um die Öffnung größer oder kleiner zu halten. Außerdem lässt sich diese Verbindung nicht ohne etwas Aufwand oder Gewalteinwirkung öffnen.
Küche
Den Küchenblock des Vorbesitzers haben wir ausgetauscht, da er uns zu wackelig, unschön und unpraktisch war.
Bei unserer Küche handelt es sich um diese fertige Campingküche. Diese hat ein stabiles Alugestell und passt perfekt hinter den Fahrer- und Beifahrersitz. Mit ihren zwei Taschen ist außerdem noch Platz für das Campinggeschirr. Außerdem können wir unter der Küche unseren Gaskocher, die Bretter für die Liegefläche und einen Ersatzkanister verstauen. Hinter der Küche finden unser Klapptisch (Beispiel) und die Campingstühle (Beispiel) ihren Platz.
Hier hatten wir noch etwas überlegt, ob wir selbst etwas bauen, oder ob wir eventuell bei Ikea Küchenschränke kaufen, die wir verschrauben. Wir sind mit dieser Lösung jedoch sehr zufrieden.
Befestigung
Die Befestigung im Transporter ist eigentlich sehr einfach zu bewerkstelligen, sodass ich mich über die rabiate Methode, die Seitenwände mit Blechschrauben zu befestigen doch etwas wunderte.
Das Bettgestell war von ihm überhaupt nicht befestigt, sondern (nach seiner Aussage) „selbstsichernd“ verbaut. Er hatte das Bettgestell mit seinem Küchenblock verschraubt, sodass dieser bei geschlossener Heckklappe zwischen Fahrer- und Beifahrersitz und Heckklappe eingeklemmt war.
Auch dies wollte ich ändern.
In den Seitenblechen des T5s befinden sich zahlreiche 8mm große und bereits vorgestanzte Löcher. Mit Hilfe einer Nietmutternzange kann man ganz einfach Befestigungsmöglichkeiten schaffen. Leider fanden wir online nicht sofort die passenden Nietmuttern, sodass wir nach dem Lesen einiger Berichte Nietmuttern mit einem Durchmesser von 7mm kauften, die zwar zunächst etwas lockerer saßen, nach dem Vernieten jedoch bombenfest saßen. Mit diesen Nietmuttern hat man nun ein Standard M5-Gewinde erzeugt, mit denen wir unsere Sitzbänke an den Seitenwänden befestigen konnten.